Klima-News to Go 24.01.2020

Klima-News to Go: Die Up- und Downsides in Sachen Klima  in dieser Woche im Rückblick:

Rückblick:

Davos:

Alle Jahre wieder versammeln sich die Wirtschaftsbosse in Davos. Dieses Mal war Greta Thunberg sogar offiziell eingeladen. Sie Thunberg das wohl wichtigste Gesicht von Davos.

Sie sagt, Sie selber könne sich nicht darüber beschweren, gehört zu werden:
„Ich werde die ganze Zeit gehört.“ Es gehe um die Erkenntnisse der Wissenschaftler, die zu wenig gehört werden. „Seit dem Sommer wiederhole ich diese Zahlen, immer und immer wieder“, ruft sie. „, aber die Medien berichten nicht über diese Zahlen.“

Deshalb will ich an dieser Stelle die Zahlen deutlich nennen:
“Auf Seite 108 im S.R. 1.5. IPCC report, welcher 2018 veröffentlicht wurde, heißt es, um eine 67%-ige Chance zu haben, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf unter 1,5°C zu begrenzen, haben wir mit dem 1.1.2018 etwa 420 Gigatonnen CO2 übrig, welche wir ausstoßen können. Natürlich ist diese Zahl heute viel kleiner, da wir etwa 42 Gigatonnen CO2 jedes Jahr ausstoßen, einschließlich Landnutzung. Mit heutigen Ausstoßraten ist dieses Budget in weniger als acht Jahren aufgebraucht.”
Nur noch acht Jahre! Nur noch 340 Gigatonnen CO2 für die Menschenheit übrig! Das ist der geschlossene Stand der Wissenschaft!

Und daran wird deutlich: Wir müssen handeln, die Politik muss handeln: national und international.


Kohleausstieg:

Ein weiteres Beispiel dafür, dass die Zahlen nicht ernst genommen werden.
Acht ehemalige Mitglieder der Kommission sehen den mühsam ausgehandelten Kompromiss nun aufgekündigt, seitdem sich Bund und Länder vergangene Woche im Kanzleramt mit den Energiekonzernen auf die Umsetzung der Kommissions-Beschlüsse geeinigt haben:
„Wie kann es sein, dass die Bundesregierung erstens den Klimaschutz und zweitens auch einen mühsam ausgehandelten gesellschaftlichen Kompromiss, der tatsächlich für Frieden sorgen sollte in dieser Gesellschaft, den ostdeutschen Ministerpräsidenten zum Fraß vorwirft und wir dadurch die ganze Kohledebatte noch mal wieder von vorne beginnen müssen“, fragt Kai Niebert, der als Präsident der Deutschen Naturschutz-Rings ebenfalls in der Kohlekommission saß.
Gemeinsam mit sieben Wissenschaftlern und Umweltaktivistinnen hat Niebert eine Stellungnahme verfasst. Wirtschafts- und Gewerkschaftsvertreter hätten sich hingegen nicht beteiligen wollen, meldet „Der Spiegel“. Die jetzt erst bekannt gewordene Stellungnahme enthält fünf wesentliche Kritikpunkte:
Erstens der Kohle-Ausstiegs-Pfad, also die Frage, wann wie viele Kraftwerke vom Netz genommen werden. Der jetzt vereinbarte Pfad sei klimapolitisch unzureichend und schwäche außerdem den europäischen Emissionshandel, meint der Energieexperte und Mitunterzeichner Christian Matthes.
„Der Zwischenschritt in 2025, der jetzt so eklatant verletzt wird und die Abkehr vom stetigen Abbaupfad sind auch deswegen so wichtig, weil man sich klar machen muss, dass genau an diesem Punkt die Verhandlungen in der Kommission bis etwa eine Stunde vor Abschluss vor dem Scheitern standen.“
Auch die Inbetriebnahme des neuen Steinkohle-Kraftwerks Datteln IV in Westfalen widerspricht den Empfehlungen der Kohlekommission. Christian Matthes warnt vor den internationalen Konsequenzen: Der deutsche Atom- und Kohleausstieg werde weltweit beobachtet:
Man kann die Mehr-Emissionen von DattelnIV vielleicht kompensieren, indem man deutlich größere andere Steinkohlekraftwerke außer Betrieb nimmt. Diesen Schaden, in Bezug auf die Ausstrahlungswirkung des deutschen Kohleausstiegs, den kann man damit nicht vermeiden.“

„Bei diesem Ausstiegsplan kann es nicht bleiben“, sagt Albers. Es sei ein „Hemmnis“, wenn erst ab 2035 umfangreiche Kohlekapazitäten aus dem Markt genommen werden sollen. Der BWE-Präsident setzt sich weiter für den ursprünglichen Plan der Kohlekommission ein, der eine kontinuierlichere Abschaltung vorsieht.
Klimakrise kann Asylgrund sein
 Der Menschenrechtsausschuss der Vereinten Nationen hat festgestellt, dass die Klimakrise ein Asylgrund sein kann. Ein Land dürfe keinen Menschen abschieben, der Asyl sucht, weil die Klimakrise sein Leben im Heimatland gefährdet.

Lichtblicke:

Spaniens Regierung will bis 2050 die CO2-Emissionen auf null senken. Um das Ziel zu erreichen, erklärte das Kabinett von Ministerpräsident Sánchez nun den Klimanotstand – ein erster Schritt für ein geplantes Gesetz.
Es ist die erste Maßnahme der neuen linken spanischen Regierung: Mit der Verhängung des Klimanotstands will Madrid vor allem ein starkes Signal für den Umweltschutz setzen. Das erklärte die spanische Ministerin für den ökologischen Wandel, Teresa Ribera, in der spanischen Hauptstadt.
Ziel sei es, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen, sagte Ribera. In den ersten 100 Tagen will die Regierung dazu ein Gesetzespaket mit konkreten Maßnahmen dem Parlament vorlegen. Auch die Bevölkerung soll Vorschläge zur Bekämpfung des Klimawandels machen können.
Spanien orientiert sich an EU
Spanien orientiert sich an der Europäischen Union und will bis 2050 die Netto-Kohlenstoffemissionen auf null senken. Bis 2040 sollen bis zu 95 Prozent der Stromversorgung im Land aus erneuerbaren Energien bereitgestellt werden. Die Landwirtschaft soll klimaneutral werden, Abgase von Bussen und Lastwagen sollen auf null reduziert werden.

EU
Mit einem „CO2-Grenzausgleichssystem“ will die EU-Kommissionschefin das Klima und die europäische Wirtschaft schützen. Das Konzept ist Teil des europäischen „Green Deals“, den von der Leyen in Davos vorgestellt hat.
In Davos hat die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, hat Wirtschaftsführern und Politikern bei klimaschädlichen Einfuhren in die EU mit zusätzlichen Kosten gedroht.
Ein „Grenzausgleichssystem“ für CO2 sei ein Weg, um das Klima und Unternehmen vor unfairer Konkurrenz zu schützen, sagte von der Leyen beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Es mache keinen Sinn, „Treibhausgas-Emissionen nur zu Hause zu senken, wenn wir zugleich den Import von CO2 aus dem Ausland erhöhen“.

Ausblick
Vernetzungstreffen Berlin 24. Bis 26.01
Planungstreffen Kidical Mass am Die, 18.30

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