|

Sonntagsgedanken

Blumen zur Wahl

Es ist Sonntag Abend, 21:20 Uhr. 

Was mir durch den Kopf geht.

  • Wieder mehr Dänisch lernen
  • Wie kann das sein?
  • Geht es jetzt so weiter? Immer weiter nach rechts? 
  • Was können wir dagegen tun, was wir bisher nicht getan haben? 
  • Ich habe Angst vor den anstehenden Landtagswahlen? 
  • Dänisch verbessern?! Ist das wirklich eine Option?

Was zuvor geschah. Der Gang ins Wahllokal. Ein Kreuz machen und den Wahlzettel in die Urne werfen. Ein „Schönen Sonntag und danke, dass ihr das hier macht.“ Komisches Gesicht und verwirrtes „Danke, das hat ja noch niemand heute gesagt.“ „Aber ohne euch ehrenamtliche Wahlhelfer*innen wäre eine demokratische Wahl nicht möglich. Deswegen Danke.“ Noch mehr verwirrt Gesichter, anscheinend hatten Menschen da so noch nicht drüber nachgedacht. 

Anschließend Kaffee und U-Bahn nach Mühlheim. Gedenkfest Birlikte, anlässlich des 20. Jahrestages des Nagelbombenanschlags des NSU. Ein, so komisch und falsch sich das in Anbetracht des Anlasses schreibt, schöner Tag mit vielen schönen Menschen und Begegnungen. 

Zu Hause dann Radio eingeschaltet, Deutschlandfunk berichtet und ich werde mitten in den Bericht geschmissen. Okay, ich brauche ein Balkendiagramm, um das zu verstehen, was versucht wird von einzuordnen. Welche Bündnisse sind möglich und was bedeutet eigentlich rechts? Da gibts mindestens zwei Fraktionen. Also Dänisch lernen. 

Entschuldigt dieser Text ist nicht stringent, der rote Faden wird immer wieder abgeschnitten, von dem Entsetzten über dieses Ergebnis. 

Neuwahlen des Parlaments in Frankreich?! Macron ist …naja, aber immerhin nicht Marin Le Pen und was hat das für Konsequenzen für Europa, die Zusammenarbeit mit Deutschland. Was für Konsequenzen wird es für die Außen – und Sicherheitspolitik haben, insbesondere die Ukraine. Und was ist mit Klimapolitik?

Ein Resümee zu ziehen, die Bedeutung dieser Wahl einzuordnen, dass wird heute Abend nix mehr. Aber da gibt es ganz viel, auf das wir blicken müssen, einordnen müssen, verdauen müssen.

Das wird den Politiker*innen in Berlin wohl auch nicht anders gehen. Bekommen sie sich zusammengerauft, um endlich wirksame Politik zu machen? Bekommen sie es hin, an einem Strang zu ziehen und GEMEINSAM zum wohl des Landes zu handeln? Oder wählen sie den Suizid, aus Angst vorm Tod? Neuwahlen, kann ich mir nun gar nicht vorstellen. Aber das heißt ja bekanntlich nichts, sagt mir das Balkendiagramm und lächelt mir höhnisch ins Gesicht.

  • Was können wir tun?
  • Wie können wir miteinander sprechen, um ein weiteres nach rechts rücken zu verhindern?
  • Wie können wir verhindern, dass der Green Deal noch weiter verwässert wird?
  • Was hat das für Konsequenzen auf die nächsten Landtagswahlen und die Bundestagswahl? 

Wir brauchen ein Narrativ. Wir brauchen eine Geschichte über eine klimagerechte Transformation, die alle mitnimmt. Wir brauchen Kunst und Kultur um dieses Narrativ zu Multiplizieren. Wir brauchen Bündnisse. Wir brauchen eine Geschichte von Zukunft, die stärker ist, toller, mitreißender als die der Rechten. Schreibtalente gesucht. Geschichtenerzähler*innen wo seid ihr? 

Verzweifeln ist kurz erlaubt, aufgeben keinen Möglichkeit. Andere Sprachen lernen immer gut. Hoffentlich nur für den Urlaub. 

Hej hej. Vi ses ved demonstrationen. 

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert