Solidaritätsbekundung für Caroline aus Köln

Solidarität mit Caro aus Köln

Am 20. September 2023 wurde die Kölner Aktivistin Caroline vom Berliner Amtsgericht am Tiergarten für drei Straßenblockaden mit der Letzten Generation zu 8 Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt.

Dieses Urteil halten wir für ungerechtfertigt und überzogen und erklären uns solidarisch mit Caroline.

Wir gestehen ein, dass auch wir nicht wissen, ob Straßenblockaden von Caroline und der Letzten
Generation der Weg sein werden und ob sie die Wende in den Köpfen der Menschen herbeiführen werden.

Wir bemerken die Frustration der Menschen, die von einer Blockade betroffen sind.

Wir sehen, dass populistische Debatten in Politik und Medien unseren gesellschaftlichen Diskurs von den Fragen einer klimagerechten Transformation ablenken.

Aber wir müssen ebenso eingestehen, dass auch wir nicht wissen, wie wir die Politiker*innen dazu
bewegen könnten, endlich ernsthafte und ausreichende Klimaschutzmaßnahmen einzuleiten, die das Ausmaß der sich täglich schlimmer abzeichnenden Klimakatastrophe abmildern könnten.

Wie wir erreichen könnten, dass zumindest die bereits bekannten und in anderen Ländern erprobten Maßnahmen auch in Deutschland umgesetzt werden.

Wir erkennen an, dass aus den Aktionen der Letzten Generation, an denen sich Caroline beteiligt, ihre verzweifelte Not spricht, von der sie völlig zurecht erfüllt ist und von der viele tausende Menschen in diesem Land erfüllt sind. Die Straßenblockaden haben somit den Charakter einer Notwehr gegen die Zerstörung unserer Lebensgrundlage.

Wir erkennen auch an, dass Caroline sich mit ihrem friedlichen Protest für das Wohl aller Menschen einsetzt, dass ihr Handeln uneigennützig, hilfsbereit und mutig ist. Mit ihren Blockaden sorgt die Letzte Generation für Störung und macht damit deutlich, dass es gerade unsere Normalität ist, die uns immer weiter in Richtung Klimakollaps führt.

Caroline mit einer Haftstrafe, zumal einer so hohen, zu belegen, ist daher unangemessen und Ausdruck des Wunsches, die drohende Klimakatastrophe weiter ignorieren zu können. Die repressiven Maßnahmen, mit denen Klimaaktivist*innen zum Schweigen gebracht werden sollen und für die Deutschland zuletzt sowohl von Amnesty International als auch direkt vom Generalsekretariat der Vereinten Nationen kritisiert wurde, gefährden unsere Demokratie.

Wir zollen dem Mut, mit dem Caroline Hass, Gewalt, (Gefängnis-)Strafen und Konsequenzen in Kauf nimmt, unseren Respekt. Sie verdient unsere Solidarität und die Freiheit.

Köln, 08.10.2023


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