Schützt Minderjährige vor den Folgen derKlimakrise – weltweit!
Parents for Future Germany mahnt Klimagerechtigkeit an
Pressemitteilung Parents for Future Germany vom 06.10.2023
Der neueste UN-Report schockiert: Laut dem Kinderhilfswerk Unicef mussten zwischen 2016 und 2021 43,1 Millionen Kinder und Jugendliche aufgrund von Überschwemmungen, Stürmen, Dürren und Waldbränden ihr Zuhause verlassen. Für die kommenden 30 Jahre wird geschätzt, dass etwa 96 Millionen Minderjährige allein wegen über die Ufer tretender Flüsse vertrieben werden könnten.
Insbesondere Kinder und Jugendliche im Globalen Süden sind von den Folgen von Extremwetterereignissen, die durch die Erderwärmung immer häufiger und katastrophaler werden, betroffen.
Parents for Future Germany sieht mit großer Sorge, dass der einsetzenden Klimakatastrophe und dem weltweiten Artensterben sowohl national als auch international weiterhin nicht mit angemessenen Maßnahmen begegnet wird. Vielmehr mehren sich die Anzeichen, dass die bisher hart erkämpften Fortschritte gebremst, wenn nicht zurückgenommen werden.
Das deutsche Klimaschutzgesetz wird gefährlich aufgeweicht, indem die Sektorziele abgeschafft werden sollen und einzelne Sektoren sich noch weniger zum Klimaschutz aufgefordert sehen werden. Um seinen international fairen Anteil am Klimaschutz (Pariser Übereinkommen von 2015) beizutragen, müsste Deutschland bis 2030 nicht nur um 65% der Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 reduzieren, sondern sogar unter Null Emissionen liegen, so das Umweltbundesamt. Das im Koalitionsvertrag der Bundesregierung von SPD, Die Grünen und FDP vereinbarte Klimageld, das wesentlich für die Akzeptanz von Klimaschutzmaßnahmen ist, wird weiterhin verschoben. Die Menschen werden mit der Ankündigung von Maßnahmen ohne ausreichende Aufklärung allein gelassen – ein Nährboden für Populismus und faktenfreie Hetze gegen notwendigen Klimaschutz.
Als Klimaschutzengagierte der Elterngeneration erleben wir täglich, wie politische und gesellschaftliche Entscheidungen zu Frust, Wut und auch Verzweiflung bei jungen Menschen führen. Immer wieder bekommt die junge Generation, die schon heute extrem unter der Klimakrise leidet, vorgeführt, wie wenig Bedeutung ihre Zukunftssicherheit im ökonomischen und politischen Machtgefüge hat. Da wird mit Sultan Ahmed al Dschabir der Chef der nationalen Ölgesellschaft (ADNOC) der Vereinigten Arabischen Emirate zum Präsidenten der UN-Klimakonferenz COP28 in Dubai gemacht, die Fußball-WM 2030 auf drei Kontinenten ausgetragen, da werden in Großbritannien Klimaschutzmaßnahmen zurückgenommen und verlangsamt, in Deutschland Klimaaktivist*innen durch repressive Maßnahmen wie polizeiliche Überwachung und Präventivhaft eingeschüchtert und es wird versucht, mit Fake News und populistischer Hetze zu diskreditieren – all das (und vieles mehr) sind tägliche Nachrichten, die sich für junge Menschen wie Schläge ins Gesicht anfühlen müssen, geht es doch um ihre Zukunft in einer klimatisch lebenswerten und sozial gerechten Welt. Und nicht zuletzt um ein sicheres Zuhause.
Noch haben wir weitgehend die Möglichkeit, die Transformation hin zu einer klimagerechten Gesellschaft aktiv zu gestalten und das Schlimmste zu verhindern. Die Alternative wäre der grausame Versuch einer von der Klimakatastrophe und dem Artensterben aufgezwungenen Anpassung in kurzer Zeit, die, mit viel Leid und Tod begleitet, keine erstrebenswerte Alternative ist.