Die RWE Power AG will in Kürze zur Erweiterung der Manheimer Bucht weitere Fakten schaffen. Wichtige Biotopverbundstrukturen und Trittsteinbiotope, die den Erhalt des Hambacher Waldes sichern, sollen zerstört werden. Insbesondere geht es dabei um das Manheimer „Sünden“ – oder „Sportplatz“-Wäldchen. Hier leben streng geschützte Fledermäuse, der Stieleichen-Hainbuchenwald ist von naturschutzfachlich hohem Wert.
Daher waren wir am 24.11.24 als Rote Linie an der ehemaligen A4-Trasse, vor Manheim, vor der BUND-Wiese, vor der neuen Waldbesetzung im Manheimer Sündenwäldchen. Danke an alle, die trotz der Bahnsperrung den Weg in den Wald gefunden haben.
Michael Zobel atmet tief durch und zeigt auf eine alte Buche, die mit neon-grüner Farbe markiert ist. Der Baum steht im sogenannten Manheimer Sündenwäldchen, einem kleinen Wald am Rand des Tagebaus Hambach.
Die Markierung, so erklärt der Aachener Naturführer und Waldpädagoge, weise auf ein Fledermausquartier hin. Das etwa 6 Hektar große Sündenwäldchen ist voll davon. „Hier sind Bäume markiert, die bewohnt sind von Fledermäusen.
Hier in diesem kleinen Wäldchen in Manheim und auch im Hambacher Wald gab und gibt es Fledermäuse, die hier ihr Sommerquatier haben. Die beziehen Höhlen in alten Bäumen und das heißt: Das ist ein Baum, in dem Fledermäuse im Sommer ihre Zeit verbringen“, ergänzt Michael Zobel. Deshalb will auch er am Sonntag für den Erhalt des kleinen Waldes demonstrieren.
So beschloss die Landesregierung bereits 2021 in ihrer Braunkohle-Leitentscheidung: „Die neuen Abbaugrenzen des Braunkohlenplans Hambach sind ohne eine Inanspruchnahme … des Hambacher Forstes … und des Waldgebiets westlich des FFH-Gebietes ‚Steinheide‘ zu planen. Die neue Tagebauplanung soll eine angemessene Vernetzung der Wälder ermöglichen.“[…]
Die Folgen der Braunkohle, so Jansen, würden noch mindestens zehn Generationen beschäftigen. „Für uns stellt sich jetzt die Frage, wie können wir den Hambacher Wald und die umliegenden Bürgewälder dauerhaft erhalten?“
Dazu brauche es die Vernetzung des Waldes mit weiteren in der Leitentscheidung genannten Waldgebieten, die jedoch akut durch den Abraum-Hunger des Konzerns bedroht seien.
Die Demonstranten wollen mit ihrem Protest auch auf eine Alternativlösung aufmerksam machen – nämlich die noch bestehenden Wälder am Rande des Braunkohletagebaus, also Hambacher Forst, Sündenwäldchen und Steinheide – lieber zu vernetzen und an der Uferböschung zu erhalten. So könnten nicht nur viele alte Bäume gerettet werden, sondern auch Zufluchtsorte für Tiere.
„Hier leben streng geschützte Fledermäuse, der Stieleichen-Hainbuchenwald ist von naturschutzfachlich hohem Wert“, so das Argument des BUND. „Werden diese Pläne Realität, werden alle Pläne für die Waldwiedervernetzung zunehmend unrealistisch.“
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