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Der Ausbau der erneuerbaren Energien auf der Welt ist nicht mehr aufzuhalten.

Wind und Soler

Gute Nachrichten am Sonntag:

Die Netto-Gesamtkosten der Stromerzeugung für ein Kraftwerk während seiner Lebensdauer – “levelized cost of energy (LCOE)” – sind für Wind- und Solarkraftwerke deutlich günstiger als für fossile oder nukleare Optionen. Wenn größere Anlagen mit Batteriespeichern ausgerüstet werden sind sogar die meisten Gaskraftwerke als obsolet zu betrachten.

Netto-Gesamtkosten der Stromerzeugung für ein Kraftwerk während seiner Lebensdauer zur weltweit installierte Kapazität
Netto-Gesamtkosten der Stromerzeugung für ein Kraftwerk während seiner Lebensdauer zur weltweit installierte Kapazität

Für die Abbildung haben wir die Arbeit von Max Roser aus dem Jahr 2020 mit den aktuell verfügbaren Daten nach gleicher Methodik ergänzt.

Für die erneuerbaren Energien gilt das Wrigh’tsche Gesetz der Ökonomie. Mit immer höherer Stückzahl sinken die Kosten dramatisch.

D.h. hier: Mit höheren Kapazitäten sinkt der LCOE nach wie vor deutlich. Bei doppelt-logarithmischer Darstellung ergibt die Näherungskurve eine fallende Gerade.

Für Kohlestrom ist trotz erweiterter Kapazitäten von 2010 nach 2023 keine Lernkurve mehr erkennbar. Kohlestrom aus neuen Anlagen ist deutlich teurer als die Erzeugung aus Wind oder Solar.

Strom aus neuen Nuklearanlagen ist gänzlich unwirtschaftlich geworden.

Damit könnt Ihr den Märchenerzählern von sauberer Kohle und Renaissance von Atomstrom das berühmte “It’s the economy, stupid!” entgegensetzen.

Mehr

Max Roser (2020) – “Why did renewables become so cheap so fast?” : ‘https://ourworldindata.org/cheap-renewables-growth

Renewable energy statistics 2023 – IRENA (2023) – https://www.irena.org/Publications/2023/Jul/Renewable-energy-statistics-2023

Global Coal Plant Tracker, Global Energy Monitor, January 2024 release.”  https://globalenergymonitor.org/projects/global-coal-plant-tracker/

Global Nuclear Power Tracker (2024) – https://globalenergymonitor.org/projects/global-nuclear-power-tracker/

Lazard 2023: Levelized Cost of Energy: Version 16.0 – https://www.lazard.com/research-insights/2023-levelized-cost-of-energyplus/

https://ieefa.org/resources/ieefa-us-utilities-are-now-skipping-gas-bridge-transition-coal-renewables

Slide #66 (PPTX): https://cloud.parentsforfuture.de/index.php/s/8rYe9oEcmWiFGRW

Datenfile (Excel): https://cloud.parentsforfuture.de/index.php/s/XEAJr984r8ygXRt

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3 Kommentare

  1. Die Aussage “Wenn größere Anlagen mit Batteriespeichern ausgerüstet werden…” geht leider völlig an der Realität vorbei. Ich rechne mal nur für Deutschland: täglicher Strombedarf mehr als 1 TWh = 1 Milliarde kWh. Die Kosten für Batteriespeicher betragen momentan (mindestens) 450 € / kWh, es werden (ebenfalls mindestens) 100 g Lithium / kWh benötigt. Um eine Terawattstunde in Batterien zu speichern und damit eine eintägige Dunkelflaute nur für Deutschland zu puffern, wären also 450 Mrd. € und ca. 100 Mio. Tonnen Lithium (entspricht der Weltjahresförderung) nötig.

    1. Warum wird das dann überall auf der Welt bei großen Solarparks genau so gemacht?

      Suchbegriff: solarpark batteriespeicher für deutsche Presse und solar battery storage

      1. Es wird eben nicht “überall auf der Welt genau so gemacht” – in Deutschland ist EnBW erst im Herbst 2023 mit einem Pilotprojekt gestartet, und die Kapazität des Batteriespeichers ist mit 3,5 MWh im Vergleich zu 4 MW Leistung der zugehörigen Solaranlage nicht gerade üppig.
        RWE baut sogar einen Batteriespeicher mit 235 MWh für 140 Mio. € – aber auch das ist doch im Vergleich zur installierten Leistung von Photovoltaik und Windkraft (insgesamt mehr als 120 GW) nur ein Tropfen auf den heißen Stein und reicht ganz bestimmt nicht, um Gaskraftwerke zu ersetzen.

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