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Klimaproteste müssen angstfrei vor Kriminalisierung und Bedrohung möglich bleiben!

Parents for Future Bonn und Parents for Future Köln solidarisieren sich mit Professor Niko Froitzheim aus Bonn

Professor Niko Froitzheim vom Geologischen Institut der Universität Bonn steht in Berlin vor Gericht. Ihm wird vorgeworfen, mit weiteren Wissenschaftler*innen und Studierenden am 06.04.2022 die Kronprinzenbrücke im Berliner Regierungsviertel blockiert zu haben. Anlass der friedlichen Blockade war die Veröffentlichung des neuesten IPCC-Berichts, der die Notwendigkeit drastischer Klimaschutzmaßnahmen für das andernfalls bald verfehlte 1,5-Grad-Ziel betonte. Weltweit protestierten Wissenschaftler*innen an diesem Tag gegen die bislang völlig unzureichende Klimapolitik. Es folgten Verhaftungen und Strafverfolgung. Das Verfahren gegen Niko Froitzheim ist einer der ersten Prozesse gegen einen Universitätsprofessor im Kontext von Klimaschutzaktivismus in Deutschland.

Niko Froitzheim ist als Professor für Geologie an der Universität Bonn ein ausgewiesener Experte zu Fragen der Zerstörung von Ökosystemen und der Klimakrise. Sein Verständnis der planetarischen Krise und das Wissen um die absolute Dringlichkeit von Gegenmaßnahmen haben ihn zu einer wichtigen Stimme im Kampf zur Erhaltung unserer Lebensgrundlagen gemacht und er bereichert durch seine wissenschaftlichen Expertisen die Aufklärung der Bevölkerung.

„Dass die Öffentlichkeit und die Politik den Folgen der Erderhitzung im Laufe der letzten Jahre immer mehr Aufmerksamkeit schenken, ist den engagierten Menschen der Klimaschutzbewegung und den Wissenschaftler*innen zu verdanken, die auf Fakten gestützt das Ausmaß der Klimakrise immer wieder belegen und nötige Gegenmaßnahmen beschreiben und fordern“, so Andrea Kalle-Bohnau von Parents for Future Bonn. „Diese Stimmen müssen gehört werden. Da weder die meisten Wissenschaftler*innen noch die für Klimaschutz engagierte Zivilbevölkerung über institutionelle Wege der Teilhabe verfügen, ist der offen gezeigte friedliche Protest eine wichtige Form der demokratischen Auseinandersetzung, der nicht durch Kriminalisierung oder auch Bedrohung einzelner Aktive unterdrückt werden darf“, ergänzt Markus Burbach von Parents for Future Köln.

Niko Froitzheim war und ist gerade im Raum Köln/Bonn ein wichtiger Ratgeber und Multiplikator der Gefahren durch die Klimakrise. Das Recht auf Unversehrtheit und Leben durch die Abwendung unberechenbarer Folgen der Klimakrise kann in der juristischen Beurteilung von friedlichem Protest ‒ so auch von Straßenblockaden zur Generierung von Aufmerksamkeit für diese existentielle Bedrohung ‒ nicht hoch genug eingeschätzt werden. Und dafür ist eine kritische, engagierte Wissenschaft unverzichtbar.

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3 Kommentare

  1. Lieber Niko, ich wünsche Dir weiterhin Gelassenheit und Erfolg heute vor Gericht. Bitte kämpfe weiter für das Ziel Klimagerechtigkeit. Liebe Grüße, Jörg

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