Kölner Verkehrswende – jetzt erst recht!

Erklärung der Aktionsgemeinschaft Kölner Verkehrswende zur Kommunalwahl am 14.09.2025
Vor der Kommunalwahl 2020 hatten wir als Aktionsgemeinschaft Kölner Verkehrswende unter dem Titel „Kölner Verkehrswende jetzt!“ ausführliche Forderungen an eine Verkehrswende vorgelegt, die von über 20 Gruppen und Organisationen der Zivilgesellschaft unterstützt wurden.
Auf dieser Grundlage haben wir mit allen demokratischen Parteien gesprochen und alle sagten uns, dass sie sich für die Verkehrswende einsetzen werden. Das war vor 5 Jahren.
Und was ist geschehen?
Für den Radverkehr gab es Spurumwandlungen und Verbesserungen beim Fahrradparken in der Innenstadt.
Das war´s. Und um die KVB steht es heute noch schlimmer als damals.
Wir haben gelernt: Wir konzentrieren uns jetzt auf fünf zentrale Forderungen, an denen wir die Bereitschaft der Parteien zu einer BürgerInnen- und klimafreundlichen Verkehrspolitik messen und unsere Wahlentscheidung orientieren werden:
Fair mit dem Fußverkehr
Sich sicher und entspannt zu Fuß in der Stadt bewegen können – das ist Lebensqualität. Dafür benötigt der Fußverkehr gerechte Anteile an den Verkehrsflächen: die Stadt muss freie Gehwegbreiten von mindestens 2,50 m gewährleisten, das Parken auf Gehwegen unterbinden und Verstöße konsequent ahnden. Radwege gehören auf die Fahrbahn. Der Fußverkehr muss durchgängig barrierefrei gesichert werden.
Sicher mit dem Rad zum Ziel
Auch mit dem Fahrrad soll man in Köln sicher und entspannt unterwegs sein – auf breiten, geschützten Radwegen und über sichere Kreuzungen. Das sind die Ziele des Radentscheids, den 33.000 Menschen in Köln unterschrieben haben. Auch Kinder und Jugendliche sollen sich sicher auf dem Fahrrad bewegen können. Jedes Jahr sollen 40 km Fahrradwege sowie 30 km Fahrrad- und Schulstraßen gebaut werden.
KVB sanieren und ausbauen
Die anhaltende Unzuverlässigkeit der KVB ist eine Zumutung. Dabei hat die KVB ihre Leistung bereits schrittweise reduziert und kündigt nun an, dies bis 2030 so fortsetzen zu wollen. Was Köln braucht, ist eine zuverlässige und barrierefreie KVB, die zügig besser wird, mit bezahlbaren Fahrpreisen. In allen Stadtteilen soll die KVB eine attraktive Alternative zum Auto werden.
Lebenswerte Stadt auch im Klimawandel
Der menschengemachte Klimawandel ist eine Herausforderung auch für Köln. Hitzewellen, Starkregen, Sturmwinde und Hochwasser drohen häufiger und bisher unbekannte Ausmaße anzunehmen. Das erfordert entschlossenes Handeln, um die Menschen und ihre Stadt zu schützen, insbesondere:
- Erhalt der Freiflächen, vor allem der Frischluftschneisen
- viele neue Bäume auf entsiegelten Verkehrsflächen, die Regenwasser aufnehmen, speichern und zeitverzögert abgeben, vor allem in den inneren Stadtteilen.
- Ein Bodenentsiegelungsprogramm für Köln, mit Anreizen zum Entsiegeln privater Flächen
Oben Bleiben auf der Ost-West-Achse
Die Kapazitätserweiterung auf der Ost-West-Achse lässt sich schnell und kostengünstig oberirdisch realisieren. Die vom alten Stadtrat beauftragte nächste Planungsstufe, für einen Tunnel zwischen Heumarkt und Rudolfplatz sowie angedachte weitere Untertunnelungen, weist in die falsche Richtung. Dieses Vorhaben würde die Innenstadt für viele, viele Jahre in eine Großbaustelle verwandeln sowie Milliarden verschlingen, die Köln nicht hat und ist klimapolitisch unverantwortlich. Arbeits- und Planungskapazitäten wären auf Jahre hinaus ausgebucht, so dass schon deshalb die vier oben genannten Forderungen nicht vom Fleck kommen werden. Der neue Stadtrat soll diese Fehlentscheidung korrigieren und den oberirdischen Ausbau der Ost-West-Achse auf den Weg bringen.
Diese 5 Punkte wollen wir in den Wahlkampf einbringen und bitten die Kölner Parteien, dazu Stellung zu nehmen.
Wer unterstützt die Initiative der Aktionsgemeinschaft Kölner Verkehrswende?
Was sagen die Parteien zu den Forderungen?
Die Antwort auf diese beiden Fragen findest Du auf der Seite der Verkehrswende Köln:
Kölner Verkehrswende – jetzt erst recht! – Aktionsgemeinschaft Kölner Verkehrswende