Klimanachrichten der Woche (von klimahochdrei.de)

1) Klimaschutz auf See: USA blockieren globales Abkommen

Nach jahrelangen Verhandlungen sollten die Mitgliedstaaten der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO) in London ein historisches Abkommen zur CO2-Bepreisung in der Schifffahrt verabschieden. Doch die USA verhinderten die Einigung und setzten anderen Ländern laut Medienberichten mit Drohungen wie Visabeschränkungen und Hafengebühren zu. Zuvor galt eine breite Mehrheit für das Abkommen als sicher. Länder wie China, Brasilien, Großbritannien und die EU hatten ihre Zustimmung signalisiert, während Ölproduzenten wie Saudi-Arabien und Russland dagegen waren. Das geplante System hätte große Schiffe ab 2027 zu Zahlungen für CO2-Emissionen verpflichtet. Damit bleibt eine Branche, die rund drei Prozent der weltweiten Emissionen verursacht, weiterhin ohne verbindliche Regeln.

Zum Weiterlesen: SpiegelZeittaz

2) Rekord bei Erneuerbaren, aber zu langsam fürs 1,5-Grad-Ziel

Das Jahr 2024 war ein Rekordjahr für den Ausbau erneuerbarer Energien. Weltweit wurden 582 Gigawatt neu installiert, davon allein 64 Prozent in China. Das ist ein Plus von über 15 Prozent gegenüber 2023. Trotzdem reicht das Tempo laut der Internationalen Agentur für erneuerbare Energien (IRENA) nicht aus, um die globalen Klimaziele zu erreichen. Um das auf der UN-Klimakonferenz 2023 vereinbarte Ziel zu erreichen, die Kapazität bis 2030 zu verdreifachen, müsste der jährliche Zubau doppelt so hoch sein, nämlich 1.122 Gigawatt. Auch bei der Energieeffizienz hinkt die Weltgemeinschaft hinterher. Statt der nötigen vier Prozent beträgt das jährliche Wachstum nur rund ein Prozent.

Zum Weiterlesen: SpiegelReuters, zum Weiterhören: SWR

3) Effizienz: Deutsche Industrie könnte 40 Prozent Energie und jährlich 29 Milliarden Euro sparen

Eine neue Kurzstudie der Hochschule Niederrhein u.a. im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe zeigt, dass die deutsche Industrie 40 Prozent ihres Energieverbrauchs einsparen und gleichzeitig jedes Jahr 29 Milliarden Euro sparen könnte. Besonders großes Potenzial liegt in der Prozesswärme, also beim Erhitzen, Schmelzen und Trocknen von Materialien. Durch Elektrifizierung und den Einsatz von Wärmepumpen ließe sich der Verbrauch auch bei hohen Temperaturen um bis zu 20 Prozent senken. Viele Maßnahmen rechnen sich laut der Studie bereits nach weniger als drei Jahren. Damit wären nicht nur erhebliche Kosten- und Klimavorteile möglich, sondern auch eine Verringerung des Gasverbrauchs in der Industrie, ein entscheidender Schritt in Richtung Klimaneutralität.

Zum Weiterlesen: Deutsche UmwelthilfeTagesspiegel Background, zum Weiterhören: ARD


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