Politik im Schatten des Geißbocks
Reblog via Unser Grüngürtel
Letzten Dienstag, zu später Stunde beschloss der Stadtrat mit den Stimmen von den Grünen, Volt und der CDU, dass der 1. FC Köln einen Pachtvertrag für den Bau eines Profi-Leistungszentrums erhält. Damit könnte der Verein nun auf einem Kunstrasenplatz neben dem Franz-Cremer-Stadion errichten, wenn er den einen Bauantrag stellt. Zusätzlich erhält der Verein Zugriff auf dem Ascheplatz am Fort Deckstein, der aktuell von DJK Süd-West, Blau Weiß 06 Köln und Ballfieber Colonia – alles Breitensportvereine – genutzt wird. Diese Entscheidung wurde trotz zahlreicher Proteste von den Breitensportvereinen und unserer BI getroffen. Diese Entscheidung ist aus mindestens drei Gründen problematisch:
Das Profi-Leistungszentrum hat ein gigantisches Ausmaß – ein Neubau eines solchen Bauwerks im landschafts- und denkmalgeschützten Grüngürtel ist ein Fehler wie damals der Bau des RWE-Verwaltungsgebäudes und verändert entspricht nicht dem Gründungsgedanken des Grüngürtels. Weitere Investoren würden sich ermutigt fühlen, Ihre Vorhaben dort zu versuchen durchzuführen. Zwar soll die Gleueler Wiese geschützt bleiben, aber mit sich ändernden Mehrheiten im Rat würde bald die Diskussion über den Bau von Kunstrasenfeldern auf der Wiese wieder aufflammen. Hier eine Skizze über die Größe des Profi-Leistungszentrums
Durch den Verlust eines Platzes für den Kölner Breitensport zugunsten einiger Elitekicker haben noch weniger Kids aus dem Veedel die Möglichkeit selber mit dem Fußball anzufangen. Zwar soll der 1. FC Köln den Platz auch den Breitensportvereinen zur Verfügung stellen – praktisch trainieren aber Nachwuchskicker des 1. FC Köln und der Breitensport-Vereine jedoch zur gleichen Zeit am Nachmittag nach der Schule. Vormittags stehen die Plätze leer. Dies verbessert nicht die Situation für die Breitensportvereine, die heute schon mit bis zu 6 Mannschaften gleichzeitig auf einem Platz trainieren müssen. Dies ist ein grobes Foul von Grünen und CDU und Volt an den Kindern im Veedel.
Zusammen mit dem NABU klagen wir weiterhin vor dem Oberverwaltungsgericht Münster gegen den Bebauungsplan. Entscheidet das Gericht wieder zu unseren Gunsten, ist die Entscheidung des Rats über den Erbpachtvertrag hinfällig, da der Bebauungsplan dann wieder ungültig seien wird. Wir verstehen hier die unnötige Eile nicht – wir wissen, dass der 1. FC Köln intensiv auf die Ratsfraktionen eingewirkt hat. Diese Hinterzimmerpolitik hinterlässt nicht nur bei uns viele Fragezeichen.
Zusammenfassung der kontroversen Ratsentscheidung könnt Ihr bei der Kölner Rundschau und bei Report-K finden.
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