Trotzdem!

Kennt Ihr das? Ihr seid in einer Diskussion mit Kolleg*innen oder im Gespräch mit Freunden nach einem leckeren Abendessen, die Themen fliegen hin und her, auch mal etwas Ernstes zwischendurch. Und dann kommt ein Thema, das einer*einem in der Runde am Herzen liegt. Nicht nur das, dieser Mensch hat sogar Expertise in der Sache, kennt sich aus, kann Fakten liefern und argumentiert sogar mit ihnen. Die Stimmung wird etwas angespannter, weil plötzlich alle merken, dass die Quintessenz dessen, was da argumentiert wird, Konsequenzen für das Leben jedes Einzelnen hat. Oha!

Und dann, wenn das letzte Wort zum Thema gesprochen ist, kommt es: Das „TROTZDEM“. Es ist das infantile TROTZDEM, das abwertende, das ignorante TROTZDEM. „Egal, was Du uns gerade gesagt hast“ und „Völlig Wurscht, ob die Realität so ist, wie Du sie beschreibst“ – „Ich mache TROTZDEM so weiter wie bisher“.

Dieses TROTZDEM ist final. Keine weitere Argumentation möglich – und auch nicht nötig. Umgestimmt wird diese*r TROTZDEM-Sager*in in diesem Gespräch nicht mehr.

Das ist für die*den Engagierten mitunter verletzend, ernüchternd, zumindest aber enttäuschend. Was soll er*sie nun machen? Aufgeben? Am besten das ganze Wissen zum Thema für sich behalten? Sich ganz raushalten, wenn das Thema wieder aufkommt? Nein! Denn es gibt auch das andere Trotzdem, das TROTZ ALLEDEM, das kämpferische, das den Umständen „trotzt“, das bei allem Zweifel an der Wirksamkeit gegenüber der Ignoranz die Hoffnung nicht aufgibt. Das „TROTZ ALLEDEM“, das uns weitermachen lässt:

„So ist das Leben und so muss man es nehmen, tapfer, unverzagt und lächelnd – trotz alledem.“

Rosa Luxemburg

In diesem Sinne: Frohe Ostern und gute Gespräche im Freundes- und Familienkreis!

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