Köln muss mehr Hitzeschutz bieten!

Das „Netzwerk 2035“ richtet anlässlich der Kommunalwahlen 13 Forderungen an die politischen Akteur*innen in Köln. Die Forderungen orientieren sich an einem Ziel, das sich die Stadt bereits selbst gesetzt hat: Klimaneutralität bis 2035!
Heute aus aktuellem Anlass im Fokus:
SCHUTZ UND BETEILIGUNG DER BEVÖLKERUNG
12) Ausweitung der Hilfestellung und Beratung im Rahmen des Klimaanpassungskonzepts
Klimaschutz und die Anpassung an die Folgen des Klimawandels betreffen uns alle, kollektiv und individuell. Die Stadt ist gefordert, ihren Einwohner*innen Beratung und Hilfestellung zukommen zu lassen, damit Umstellung und Anpassung als Gemeinschaftsaufgabe bewältigt werden können und niemanden zurücklässt.
Daher fordern wir – zusätzlich zu den bereits festgelegten Maßnahmen – die Erarbeitung, Förderung und Umsetzung von maßgeschneiderten Hitzeschutz– und Starkregenkonzepten für öffentliche Einrichtungen und Orte des sozialen Lebens: so z. B. für Kitas, Schulen, Uni und TH, Krankenhäuser, Altenheime, Behörden und Verwaltungen, Bibliotheken, soziale Einrichtungen und Spielplätze.
Öffentliche Räume wie Bibliotheken, Nachbarschaftstreffs oder Kultureinrichtungen können stärker als klimatisierte Rückzugsorte und Orte der sozialen Vernetzung etabliert werden und damit Unterstützung bieten. Community Building kann gezielt durch kommunale Fördermittel und Hitzeschutzpartnerschaften gefördert werden, um Resilienz und Selbsthilfestrukturen in den Vierteln zu stärken.
Die bestehenden Beratungsangebote der Stadt bedürfen einer Erweiterung. Studien zeigen, dass extreme Hitze neben physischem auch massiven psychischen Stress verursachen kann: depressive Symptome, Ängste, Trauma Symptome und Suizidalität können verstärkt werden.
Nebenwirkungen und Dosierungen von Psychopharmaka müssen im Auge behalten werden. Suizidraten steigen unter Hitzewellen. Dieser Anstieg von psychischem Stress gilt für Menschen mit psychischen Vorerkrankungen aber im Prinzip auch für alle anderen Bürgerinnen und Bürger.
So muss die Stadtverwaltung die psychische Gesundheit als integralen Bestandteil des Hitzeschutzes anerkennen und durch präventive, niedrigschwellige und gemeinwesenorientierte Maßnahmen gezielt psychologisch unterstützend und suizidpräventiv und auf alle Bürger*innen wirken.
Die Bevölkerung und relevante Berufsgruppen müssen sensibilisiert werden, auf emotionale Belastungen zu reagieren, bevor diese chronisch oder lebensbedrohlich werden. Besonders vulnerable Gruppen – wie Kinder, Jugendliche, ältere Menschen und Menschen mit psychischen Vorerkrankungen – sollten über gezielte Information, psychosoziale Beratung und aufsuchende Hilfen unterstützt werden (z. B. über Kampagnen).
Neben der psychosozialen Betreuung sind auch gezielte Schulungen für psychologische Erste Hilfe sowie ehrenamtliche Helfende notwendig.
Alle Forderungen zur Kommunalwahl 2025 findest Du auf der Seite der Klimawende Köln
Mehr zu Hitze und Hitzeschutz
Die Tagesthemen berichteten aus Köln

https://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/tagesthemen/video-1484976.html
Das Netzwerk 2035
Das „Netzwerk 2035“ richtet anlässlich der Kommunalwahlen 13 Forderungen an die politischen Akteur*innen in Köln. Die Forderungen orientieren sich an einem Ziel, das sich die Stadt bereits selbst gesetzt hat: Klimaneutralität bis 2035 !
Unsere Punkte setzen an, wo dieses Ziel verschwimmt oder unterlaufen wird. Wo der Klimanotstand, den der Stadtrat 2019 ausgerufen hat, weiterhin unbeachtet bleibt. Wo Entscheidungen über den städtischen Raum, den wir uns alle teilen, nur wenige Einzelne begünstigen. Wir fordern eine klimagerechte und soziale Politik, weil Gesundheit und Lebensqualität jetziger und kommender Generationen hiervon nicht zu trennen sind.
Als Zusammenschluss der Kölner Klima-, Verkehrs-, Umwelt- und Naturschutzorganisationen sind wir breit aufgestellt und betrachten die städtische Politik aus vielfältigen Perspektiven. Uns ist bewusst: Für nachhaltige Lösungen gehen soziale, wirtschaftliche und ökologische Fragen Hand in Hand. Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung werden vor diesem Hintergrund nicht um ihrer selbst willen ergriffen, sondern sind ein Baustein lebenswerter und zukunftsfähiger Kommunen. Mit unseren 13 Forderungen zeigen wir exemplarisch, was notwendig und möglich ist, sobald der effektive Schutz von Mensch und Umwelt im Fokus der politischen Entscheidungsfindung steht.
Die politischen Vertreter*innen aller Einwohner*innen Kölns – im Stadtrat, den Bezirksvertretungen und in Position der*des OB – fordern wir auf, ihr Handeln zum Wohle der Stadt umfassend und konsequent am Ziel: Klimaneutral bis 2035 auszurichten.
Mitmachen
Du willst dabei sein? Wie schön!
Bitte melde dich, entweder per Mail an netzwerk2035@koelleforfuture.de ,
oder über das Kontaktformular hier: