Klimaschutz ist Antifa – Was soll das?

Nazis leugnen die Gefahr - Klimaschutz ist Antifa https://social.tchncs.de/@RonRevog/111807363301288154

Warum werden wir Klimaaktivist*innen auch laut und machen uns für Antifaschismus stark?

Eine Frage, die uns gerade in den letzten Tagen immer wieder gestellt wird. Wir rufen zu Demos gegen Rechts auf, mobilisieren, organisieren und sind natürlich auch als Demoteilnehmer*innen vor Ort. Dieses Zusammendenken von Antifaschismus und Klimaaktivismus ist für uns eine Selbstverständlichkeit aus vielerlei Gründen. Ein paar davon wollen wir hier benennen und ausführen. Doch wie bei vielem ist auch dieser Zusammenhang komplex und könnte viele weitere Zeilen füllen. 

Die AfD leugnet die menschengemachte Klimakrise

Das für uns selbstverständliche Zusammendenken von Klimaaktivismus und Engagement für die Demokratie und gegen faschistische Parteien und rechte gesellschaftliche Strömungen erschließt sich ziemlich schnell, wenn man zum Beispiel einen Blick in das Wahlprogramm der AFD wirft und sich ihre Positionen zur Klimakrise ansieht.

Hier wird die Klimakrise relativiert und die menschengemachten Ursachen werden geleugnet. Alle Maßnahmen zur Eindämmung der Klimakrise sollen zurückgenommen werden, genauso wie Anpassungsmaßnahmen, sowie Maßnahmen zur Förderung sozialer Gerechtigkeit. Kohle- und Atomstrom sollen in Deutschland die Versorgung sichern – obwohl sie deutlich teurer und schädlicher sind als erneuerbare Energien.

Als Klimaaktivist*innen müssen wir ganz klar gegen diese Positionen Stellung beziehen. 

Wir stehen für unsere Demokratie ein

Wir können die Frage, was Klimaaktivismus mit Antifaschismus zu tun hat jedoch auch aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Antifaschismus heißt auch, dass wir uns einsetzen FÜR die Demokratie. Denn nur in einer Demokratie lässt sich Klimagerechtigkeit verwirklichen. Die Demokratie bietet den Rahmen, notwendige politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Prozesse des Wandels immer wieder neu auszuhandeln und ist die Basis zivilgesellschaftlichen Gestaltungsspielraums.

Dies geschieht im Kleinen, zum Beispiel auch in unserer Ortsgruppe, in der wir basisdemokratisch Entscheidungen aushandeln und treffen. Diese Aushandlungsprozesse als Teil des Wandels geschehen aber in vielen weiteren gesellschaftlichen Strukturen, sind Teil unserer gesellschaftlichen Kultur. Und natürlich spielen sich diese Aushandlungsprozesse auch auf großer demokratischer, politischer Bühne ab. Auch wenn wir mit den Ergebnissen vielleicht nicht immer zufrieden sind.

Auch um unsere Unzufriedenheit zum Ausdruck zu bringen bedienen wir uns demokratischer Errungenschaften, z.B. der Demonstrationen. Unter Faschisten wären globale, bundesweite oder Klimastreiks jedweder Art so vermutlich nicht mehr möglich. 

DEMOkratie - für ein buntes Köln - Demoschild am 21.01.24
DEMOkratie – für ein buntes Köln – Demoschild am 21.01.24

Wir treten für eine lebenswerte Zukunft ein

Wenn wir, wie auf unserem Banner zu lesen ist, „für eine lebenswerte Zukunft“ eintreten, dann bedeutet das auch, dass wir in einer demokratischen Gesellschaft leben, die klimagerecht handelt und Vielfalt lebt. Denn Klimagerechtigkeit lässt sich nur gemeinsam, in der gesellschaftlichen Breite erreichen und braucht einen offenen gesellschaftlichen Diskurs. 

Sich gegen Rechtspopulismus und rechte Parteien und Strömungen zu positionieren heißt auch, sich gegen Klimamythen zu stellen, deren Ideologie fundierte wissenschaftliche Arbeit leugnet.

Hierzu lohnt z.B. ein Blick in den Blog Klimalounge (https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/), der maßgeblich vom Potsdamer Klimawissenschaftler Stefan Rahmsdorf betrieben wird.

Dies sind nur ein paar der Gründe, warum Klimaaktivismus und Antifaschismus zwei Seiten einer Medaille sind. Wer sich näher mit den Zusammenhängen beschäftigen möchte, dem empfehlen wir „Rechtspopulismus vs. Klimaschutz?“ – Band 9 aus der Reihe „Transformationen“ herausgegeben, vom Norbert Elias Center der Universität Flensburg, als Sonderausgabe auch über die Bundeszentrale für Politische Bildung erhältlich.

Für Artenvielfalt
Für Klimapolitik
Für mehr Zukunft
Für Artenvielfalt Für Klimapolitik Für mehr Zukunft

Kölns Markenkern ist Vielfalt

In Zeiten, in denen Rechte und Rechtsextreme Pläne zur Deportation von Menschen schmieden und in denen eine undemokratische Partei an Zulauf gewinnt, müssen wir alle, ob (Klima)aktivst*in oder Karnevalist*in, oder…… , zusammen stehen und ein Zeichen setzen für Demokratie und Vielfalt.

Und alle zivilgesellschaftlichen Gruppen müssen ihre Verbindungen und Netzwerke nutzen um gemeinsam viele Menschen zu erreichen, damit wir auch in den nächsten Wochen und Monaten wieder mit vielen vielen Menschen auf der Straße stehen und die Vielfältigkeit Kölns zeigen und leben und uns gegenseitig stärken in unserem Engangement für die Demokratie und für Klimagerechtigkeit. 

Köln ist bunt - Demoschild 21.01.24
Köln ist bunt – Demoschild 21.01.24

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