Klimanachrichten der Woche (von klimahochdrei.de)

1) Irreführende Klimawerbung: Gericht spricht TotalEnergies schuldig

Ein Pariser Gericht hat den französischen Energiekonzern TotalEnergies wegen irreführender Klimawerbung schuldig gesprochen. Dies ist das weltweit erste Urteil gegen einen Ölkonzern wegen Greenwashing. Geklagt hatten Greenpeace France, Les Amis de la Terre France und Notre Affaire à Tous. Sie warfen dem Konzern vor, sich in einer groß angelegten Werbekampagne fälschlicherweise als Vorreiter der Energiewende dargestellt zu haben, obwohl dieser weiterhin massiv in Öl- und Gasförderung investierte.

Das Gericht stellte fest, dass TotalEnergies falsche Informationen zu seiner angeblichen CO2-Neutralität bis 2050 verbreitet und sich zu Unrecht als „wichtiger Akteur der Energiewende” bezeichnet habe. Damit habe das Unternehmen Verbraucher*innen in die Irre geführt. TotalEnergies muss die Falschinformationen nun öffentlich korrigieren, während seine Werbung für Gas als „Übergangsenergie” nicht beanstandet wurde.

Die klagenden Umweltorganisationen bezeichneten das Urteil als historischen Wendepunkt im Kampf gegen Greenwashing und als Signal an die fossile Industrie kurz vor der Klimakonferenz COP30.

Zum Weiterlesen: tazFAZ

2) Meeresspiegel steigt so schnell wie seit Jahrtausenden nicht mehr

Eine neue Studie der Rutgers University zeigt, dass der Meeresspiegel vor der chinesischen Küste in den vergangenen 120 Jahren schneller gestiegen ist als zu irgendeinem Zeitpunkt in den letzten 4.000 Jahren. Hauptursachen sind die Ausdehnung des sich erwärmenden Meerwassers und das Abschmelzen von Gletschern sowie der Eisflächen in Grönland und der Antarktis.

Für die Untersuchung analysierten die Forschenden tausende Datensätze aus natürlichen Archiven wie Korallenriffen und alten Mangrovenwäldern, um frühere Meeresspiegelstände zu rekonstruieren. Demnach stagnierte der Meeresspiegel über Jahrtausende weitgehend, bevor er sich im 19. Jahrhundert wieder beschleunigte. Besonders stark fiel der Anstieg seit 1990 aus, als das Niveau im Durchschnitt um 1,5 Millimeter pro Jahr zunahm – ein Trend, der sich laut unabhängigen Messungen weiter verstärkt.

Zum Weiterlesen: ZeitSpiegel

3) Klimaschutz kommt nicht voran – Bericht warnt vor 1,5-Grad-Verfehlung

Ein aktueller Report von den Thinktanks Climate Analytics und World Resources Institute zeigt, dass die Welt beim Klimaschutz massiv hinter den Zielen des Pariser Abkommens zurückbleibt. In 45 Schlüsselbereichen, darunter Kohleausstieg, Entwaldung und Ernährung, seien keine Fortschritte ausreichend, um die Erderwärmung bis 2030 auf 1,5 Grad zu begrenzen. Besonders alarmierend sei, dass Kohleverbrauch und fossile Subventionen weiterhin steigen.

Um die Ziele zu erreichen, müsste die Welt bis 2030 deutlich schneller handeln: Kohlekraftwerke müssten zehnmal schneller stillgelegt, die Abholzung von Wäldern neunmal schneller reduziert und der Fleischkonsum in stark konsumierenden Ländern um das Fünffache gesenkt werden.

Positiv sei, dass der Anteil erneuerbarer Energien wie Solar und Wind seit 2015 stark gewachsen sei und Investitionen in saubere Energien mittlerweile die Investitionen in fossile Brennstoffe übertreffen. Der Report dient als Weckruf für die bevorstehende Weltklimakonferenz COP30 in Brasilien.

Zum Weiterlesen: SpiegelZeit, zum Weiterhören: Deutschlandfunk


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