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Wundersame Argumentation

Sich jetzt zu wünschen das sich etwas ändert ohne, dass wir uns und unser Handeln, unsere Lebensweise ändern ist Selbstbetrug. Es funktioniert nicht.

Neulich ist es mal wieder passiert. Menschen standen zusammen, unterhielten sich. “Klimapolitik, ja ganz wichtig. Aber bitte so, dass sie nicht stört, dass alles so bleiben kann wie es ist.” Ich fragte mich, an welchen Punkt der Verarbeitung der Klimakrise sie stehen geblieben sind? Immerhin verdrängen sie nicht mehr, oder doch? Bewusstseins für die Klimakrise ist da: Bewusstsein für die Tragweite der Krise noch nicht so ganz. Bewusstsein für notwendige Maßnahmen, nein danke.

Beliebte Argumentationen sind immer “Wir können keinen wirksamen Klimaschutz – und Klimakrisenanpassungsmaßnahmen umsetzte, dass verschreckt die Menschen. Es wird Menschen gegen die Politik und Klimaktivist*innen aufbringen. Im besten Fall wird es nur Unmut erzeugen, im schlimmsten Fall Wut und Protest und es wird den Rechten in die Hände spielen.”

Ich denke, wir müssen schauen, wie wir Maßnahmen umsetzten und vor allem, wie wir sie kommunizieren.

Wir haben eine riesige Berufsbranche mit kreativen Köpfen, die ihr Geld damit verdienen, dass sie sich Werbung / Marketing überlegen, um in uns den Wunsch zu erzeugen ein Produkt zu kaufen, was wir weder wollen noch brauchen.

Wenn sich ein paar dieser Menschen eine Marketingstrategie für Klimaneutralität ausdenken würden (und vielleicht haben Menschen das sogar schon gemacht, oder sind dabei) und die Politik ihre Maßnahmen zur Unterschreitung der 1,5 Gradgrenze, für Klimaneutralität gut erklären und die Notwenigigkeit hinreichend darlegen würde, dann ist vieles möglich. Dann ist die Bevölkerung, die ja grundsätzlich Klimaschutzmaßnahmen befürwortet, dabei und geht diese Maßnahmen mit. Vielleicht nicht jede Person, aber die Mehrheit.

Dafür müssten nur endlich ALLE demokratischen Parteien, ob in der Regierung oder in der Opposition, zum Wohle aller, an einem Strang ziehen, statt sich gegenseitig schlecht zu reden.

Denn es geht bei der ganzen Diskussion um Klimagerechtigkeit und die entsprechenden Maßnahmen nicht um Regierungsmacht und Machterhalt, es geht ums Überleben.

Argumente, wie “Klimaschutz ja, aber bitte nicht zu sehr, dass verschreckt die Menschen” sind so fragwürdig, nein völlig unsinnig. Ja, wenn wir etwas ändern wollen, dann wird sich was ändern.

Das ist ja der Sinn der Sache. Und genau genommen wird sich sowieso etwas ändern, ob wir wollen oder nicht. Die Frage ist ja nur, wollen wir die Veränderung mitbestimmen? Ja , wollen wir und sollten wir, sonst wird’s richtig unbequem für uns Menschen.

Dem Planeten ist das Klima ziemlich egal. Die Erde wird weiter bestehen. Aber diese kleine beschauliche Nische, in der wir Menschen es uns bequem gemacht haben, die wird zunehmend kleiner, heißer, nasser, kälter, trockener, stürmischer. Alles zugleich. Sie wird ungemütlicher, weil wir es uns so bequem gemacht haben und nun zu faul sind den (‘tschuldigung)Arsch hoch zu bekommen.

Sich jetzt zu wünschen das sich etwas ändert ohne, dass wir uns und unser Handeln, unsere Lebensweise ändern ist Selbstbetrug. Es funktioniert nicht. Das wissen wir genau. Keine oder nur unzureichende Klimaschutzmaßnahmen, die unseren Alltag nicht tangieren, die bringen auch nix. Das sind nichts weiter als Globulis.

Keine wirksamen Klimaschutzmaßnahmen einzuleiten, aus Angst vor den Folgen, ist in etwa so, als würden wir eine schwere Krankheit nicht behandeln, aus Angst vor den Nebenwirkungen.

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