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Tunnelgau verhindern – Köln bleibt oben!

Soll Köln einen neuen Tunnel bekommen? Oder bleibt die Straßenbahn oben? Wie kann die #Verkehrswende in Köln voran kommen? Was ist die ÖPNV Roadmap plus? Mi., 6.12.23 – ab 19 Uhr – Initiativenhaus, Gürzenichstraße 21 a-c, Köln

Der geplante Tunnelgau in Köln geht in die finale Entscheidungsphase. Wir laden Sie recht herzlich zu unserer Informationsveranstaltung am Nikolaustag ein und freuen uns über Ihre Berichterstattung sowie in die Aufnahme in die Veranstaltungskalender der kommenden Woche.

Wo

Mittwoch, 6.12.23 – ab 19 Uhr – Initiativenhaus, Gürzenichstraße 21 a-c, Köln

Ablauf

  • ab 18:45 Uhr Ankommen
  • 19:00 Uhr Beginn der Veranstaltung, Anmoderation
  • ca. 19:05 Uhr Vorstellung der ÖPNV Roadmap plus
  • ca. 19:30 – 20:30 Uhr Raum für Fragen
  • ca. 20:30 Uhr Ende der Veranstaltung, im Nachgang: persönliche Gespräche, gerne auch bei Fassbrause, Kölsch oder Glühwein

Pressemitteilung

Anfang nächsten Jahres steht dem Kölner Stadtrat eine folgenschwere Entscheidung bevor: bleibt die Stadtbahn auf der Ost-West-Achse oberirdisch, oder geht der Kölner Tunnel-Wahn in die nächste Runde?

Fällt die Entscheidung pro Tunnel folgt eine jahrzehntelange Großbaustelle mitten im Herzen von Köln sowie ein Milliardenloch ohne Boden. Bei einer Verlegung der Stadtbahn zwischen Heumarkt und Aachener Weiher sowie unter dem Mauritiusviertel (Linien 1, 7 und 9) liegt die derzeitige Kostenschätzung bei knapp 1 Milliarde Euro. Durch Preisanstiege und archäologische Funde wird diese erfahrungsgemäß signifikant übertroffen.

Die Bevölkerung und erst Recht der innerstädtische Einzelhandel würden spürbare Einschnitte durch Verkehrschaos, Streckensperrungen, längere Wege und die massiven städtebaulichen Veränderungen in der Innenstadt erleiden.

„Es ist unfassbar, dass Stadt und Politik diesen Tunnel-Wahnsinn einfach nicht aus den Köpfen kriegen.“ sagt Nicolin Gabrysch, Vorsitzende des Parents for Future Köln e.V.

 „Es gibt kein einziges valides Argument pro Tunnelvariante. Und da gibt es auch nichts schön zu reden. Der Tunnelbau ist sowohl finanziell als auch städtebaulich und erst recht klimapolitisch in jeglicher Hinsicht der reinste Irrsinn.“, konstatiert Gabrysch. „Dieses Loch wäre nicht nur ein Milliardengrab, sondern die Beerdigung der Verkehrswende in Köln.“

Auf Jahrzehnte werden Ressourcen gebunden, die an allen anderen Stellen fehlen. Der mindestens ebenso dringende Ausbau des Straßenbahnnetzes in die Außenstadtteile und Nachbargemeinden sowie überfällige Quer-, Ring- und Parallelverbindungen über das gesamte Kölner Stadtgebiet bleiben beim Tunnelbau im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke.

Dabei gibt es gute Alternativen: Das Verkehrskonzept ÖPNV Roadmap plus des Bündnis Verkehrswende zeigt, dass sich eine Taktverdichtung auf der Ost-West-Achse ganz ohne Tunnel und sogar ohne die ebenfalls geplante Verlängerung der Stadtbahnen und Haltestellen von 60 auf 90 Meter viel einfacher und effizienter verwirklichen lässt.

Durch zusätzliche Rheinquerungen für den Umweltverbund (Schiene, Fuß- und Radverkehr) im Norden und Süden der Innenstadt, durch eine Nord-Südstrecke im Rechtsrheinischen und eine Direktstrecke von Deutz über die Severinsbrücke zum Universitätsbereich, würde zudem das Nadelöhr Neumarkt/Heumarkt entlastet.

Durch bessere Verknüpfungen mit anderen Verkehrsmitteln wie S-Bahn, Fahrrad und Fußverkehr sowie durch einen deutlich beschleunigten Ausbau von Radwegen wäre ebenfalls signifikante Entlastung möglich.

„Wir brauchen nicht noch mehr Platz für Autos, mehr Beton und mehr Feinstaub in Köln.“ stellt Gabrysch fest. Ein Kilometer Stadtbahn-Tunnel erzeugt beim Bau knapp 100.000 Tonnen CO2 Emissionen. Hinzu kommt, dass die Feinstaubentwicklung in Stadtbahn-Tunneln enorm hoch ist: sie ist in unterirdischen Bahnhöfen deutlich höher als an einer vielbefahrenen Kreuzung.

Eine solche Belastung von Umwelt, Klima und Gesundheit ist nicht mit den selbstgesteckten Zielen der Stadt vereinbar.

„Im Gegenteil: Parkstreifen und Autospuren müssen umgewidmet werden. Wir brauchen dringend mehr Platz für Fahrrad- und Fußverkehr, für Stadtgrün und Aufenthaltsflächen, um unsere Stadt bestmöglich auf die bevorstehende Klimakatastrophe vorzubereiten.“, fordert Gabrysch. „In einer klimaresilienten, lebenswerten Stadt Köln ist kein Platz für diesen Tunnel.“

Hintergründe

Die ÖPNV Roadmap plus – https://verkehrswende.koeln/oepnv-roadmap-plus

Tunnelbauten haben keinen Klimanutzen – https://www.tagesschau.de/wirtschaft/energie/klima-finanzen-tunnel-100.html

Kölner Tunnelplan bringt keine Taktverdichtung – https://www1.wdr.de/daserste/monitor/videos/milliarden-fuer-u-bahn-tunnel-baerendienst-fuer-den-klimaschutz-100.html

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