No more empty promises!

35 Gruppen der Klimagerechtigkeitsbewegung rufen im Klimawahljahr zur Teilnahme am ersten Globalen Klimastreik am 19.03.21 auf!

Am 19.03.2021 findet der nächste globale Klimastreik von Fridays for Future statt. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen fordern die Politik auf, nicht mehr nur leere Versprechungen zu machen, sondern konkrete Pläne für eine 1,5-Grad-Politik zu liefern und umzusetzen, die mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens kompatibel sind.

Diese Forderungen werden im Klimawahljahr 2021 von Scientists for Future und vielen weiteren Klima-Gruppen erneut mit Nachdruck unterstützt. „Es ist höchste Zeit, die wissenschaftlichen Fakten politisch umzusetzen“, so Volker Quaschning von Scientists for Future. “Die kommende Regierung ist wohl die letzte, die das Ruder noch rumreißen kann“.

Dabei ist ein klimaneutrales Deutschland möglich [1] und wird von der Mehrheit der Mitbürger*innen von der Politik gefordert. [2]

Vertreter*innen verschiedener Gruppen der Klimabewegung erklären, warum der Druck auf die Politik weiter erhöht werden muss und was es aus ihrer Sicht für eine 1,5 Grad Politik noch braucht:

„Wir sind mitten in einem bewegten Klimawahljahr zwischen Koalitionsverhandlungen nach den Landtagswahlen und der Aussicht auf die Bundestagswahl im September. Die Programme der Parteien sind weit davon entfernt, die völkerrechtlich bindenden Vorgaben des Pariser Klimaabkommens einzuhalten und unsere Existenzgrundlagen zu schützen“, so Dr. Florian Fruth von Berlin4Future.

„Der Bausektor ist verantwortlich für 40% der CO2-Emissionen, das ist mehr als jeder andere Sektor. Außerdem verursacht er die Hälfte unseres Müllaufkommens und verbraucht 90% der mineralischen, nicht nachwachsenden Rohstoffe. Darin liegt ein riesiger Klima- und Ressourcenhebel. Um diesen Hebel betätigen zu können, müssen die politischen Rahmenbedingungen und die aktuellen Regularien geändert werden. Es gibt viele Stellschrauben, an denen man gleichzeitig und effektiv drehen muss für einen klima- und sozialgerechten Bausektor!“ erläutert das Presseteam von Architects for Future.

 „Die Energiewende – weg von fossilen Brennstoffen, hin zu 100% Erneuerbaren Energien – hat begonnen. In 2020 übertraf in Europa die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien (38%) jene aus fossilen Brennstoffen (37%). Um aber die komplette Energieversorgung aus Wind, Sonne und Wasser zu erreichen, sind viel größere politische Anstrengungen nötig!“ betont Markus Burbach von Kölle for Future. „Deutschland darf insgesamt noch 4,2 Gigatonnen CO2 emittieren, um mit 50%-iger Wahrscheinlichkeit das 1,5-Grad-Limit nicht zu überschreiten! Dieses Restbudget kann laut Wuppertal Institut nur eingehalten werden, wenn Deutschland bis zum Jahr 2035 CO2-neutral wird und die Emissionen schon in den kommenden Jahren erheblich sinken!“ [3]

„Die CO2-Emissionen im Verkehrssektor gehen in Deutschland nicht nur nicht zurück – sie steigen sogar!“ erklärt Verena Ludewig von Parents for Future Germany/AG Mobilitätswende. Von 2009 bis 2018 stiegen die Emissionen – nach Angabe des Bundesverkehrsministeriums im März 2021 – um 10 Mio. Tonnen CO2 im Jahr an. Damit wird in Deutschland der Verkehrssektor für den Klimaschutz immer mehr zur Bremse. [4] Dabei liegen die Lösungen für eine Mobilitätswende auf der Hand: Verbot des Verbrennermotors, Erhöhung der CO2-Steuer, Tempolimits auf Autobahnen, Moratorium für den Bau neuer Autobahnen, massive Förderung der Fahrradinfrastruktur und des öffentlichen Nahverkehrs, Gestaltung autofreier Innenstädte, Ausbau des Schienenverkehrs, Besteuerung von Kerosin, Limitierung von Inlandsflügen, u.v.a.m.!“

„Wir fordern eine konsequente Agrarwende, welche auch in der Landwirtschaft die klimaschädlichen Emissionen besteuert und reduziert. Dabei müssen die Agrarsubventionen nicht nach Größe der Fläche fließen, sondern an ökologische Bedingungen geknüpft werden. Eine nachhaltige, ökologische Landwirtschaft – aus unserer Sicht idealerweise vegan – muss bevorzugt werden,“ so Benita Pangritz von Vegan4Future e.V.. „Die landwirtschaftlichen Betriebe müssen dabei finanziell und ideell bei der großen Aufgabe der Agrarwende deutlich unterstützt werden.“

Die Farmers for Future zeigen bereits heute, dass eine klimafreundlichere und nachhaltige Landwirtschaft möglich ist. Es braucht aber weitere Forschung und vor allem eine klare Neuausrichtung der EU-Agrarpolitik, um Klimaschutz und Klimafolgen-Resilienz in die Breite zu bringen.

Landwirt Jacob Schererz von Farmers for Future stellen klar: “Mit dem vorliegenden Vorschlag zur Europäischen Agrarreform von Agrarministerin Klöckner ist kein Fortschritt zu erzielen. Wir fordern ‘Withdraw the CAP!´ Im Wahlkampf werden wir darauf schauen, welche Parteien sich für eine echte Transformation der EU-Agrarpolitik einsetzen und nicht nur Greenwashing betreiben”.

Auch die Stimme der zukunftsorientierten Wirtschaft unterstützt wieder den Streikaufruf.  Entrepreneurs For Future stehen inzwischen für mehr als 5.000 Unternehmen und 250.000 Arbeitsplätze. Markus Sauerhammer erklärt für die Initiator*innen: „Eine klimaneutrale Wirtschaft ist möglich und immer mehr Unternehmer*innen machen sich auf den Weg, diese zu gestalten.
Die nächste Bundesregierung muss Rahmenbedingungen schaffen, dass sie nicht länger gegenüber Klimasündern benachteiligt werden! Die Zeit von einem „so tun als ob“ ist vorbei – für Politik und Wirtschaft!“

“Das Klima erhitzt sich rapide und gefährdet das Überleben Vieler. Die Regierung muss jetzt handeln, um das Artensterben zu stoppen und die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2025 auf Netto-Null zu senken.“ sagt Laura Konrad aus dem Presseteam von Extinction Rebellion Deutschland.
„Wir brauchen eine Politik, die unsere Leben sichert und nicht von profit-getriebenen Unternehmen bestimmt wird. Dazu muss der Einfluss des Industrielobbyismus aufgehalten werden. Es ist Zeit, dass wir Bürger*innen mitbestimmen. Wir fordern einen Klima-Bürger*innenrat in Deutschland, der die deutsche Bevölkerung repräsentativ abbildet und von unabhängigen Expert*innen informiert wird, um bestmögliche Empfehlungen zum Klimaschutz erarbeiten zu können, die dann in der weiteren politischen Entscheidungsfindung berücksichtigt werden müssen!“

Katharina van Bronswijk von Psychologists/Psychotherapists for Future warnt eindringlich: „Die Klimakrise macht uns psychisch und körperlich krank! Viele Menschen sind schon jetzt akut gefährdet. Sowohl die akuten Klimafolgen wie z.B. Extremwetterereignisse, als auch die Aussicht auf eine Zukunft in der Klimakrise können psychische Belastungen bis hin zu psychischen Erkrankungen hervorrufen. [5]

Jonathan Demmer von Health For Future ergänzt: „Eine kürzlich im Fachmagazin´The Lancet´ erschienene Studie zeigt, dass allein in Deutschland mit einer konsequenten Klimaschutz-Politik und der Einhaltung des 1,5°C-Limits 150.000 frühzeitige Todesfälle pro Jahr vermieden werden könnten.
Das muss dringend politisch berücksichtigt werden. Dazu gehört auch eine gesellschaftliche Verständigung darüber, wie wir künftig leben wollen und was wir wirklich brauchen, um gesund zu sein und uns wohl zu fühlen!“ [6]

„Damit die Dringlichkeit der Klimakrise und die Möglichkeiten zu ihrer Bewältigung auch an den Schulen ankommt, muss sie als fester Bestandteil der schulischen Bildung etabliert werden!
Dazu plant SchoolsForFuture.net in Kooperation mit zahlreichen weiteren Akteur*innen der schulischen und außerschulischen Klimabildungsarbeit für September eine bundesweite „Aktionswoche Klima„. Mit interaktiven, passgenauen Materialien sollen möglichst viele Schülerinnen und Schüler, aber auch Lehrerinnen und Lehrer an allen Schularten erreicht werden.“ so Nora Oehmichen von Teachers4Future Deutschland.

Finn Schröder von Developers For Future macht deutlich: „Die digitale Transformation ist in vielen Bereichen ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität. Doch digitale Lösungen können durch ihren hohen Energieverbrauch und Bedarf an seltenen Rohstoffen den Ausbau anderer klimarelevanter Technologien gefährden. Wir fordern eine nachhaltige Digitalisierung, von der Hardware über die Software bis hin zum laufenden Betrieb!“

Pascal Engel von Grandparents For Future betont: „Die bisherigen Regierungen haben die Klimakatastrophe, die sich deutlich abzeichnet, nicht ernst genommen. Dabei gibt es seit Jahrzehnten klare wissenschaftliche Warnungen. Hört auf die Scientists for Future und stoppt die Klimakatastrophe! Tut es für unsere Kinder und Enkelkinder! Was uns sonst bevorsteht, ist grausamer als jede Pandemie!“

2020 war mit knappem Vorsprung vor 2016 das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen – mit der geringsten Ausdehnung des Sommereises in der Arktis und Rekorden in der Waldbrand- und Hurrikansaison. Die letzte Dekade war die Wärmste je gemessene! Bereits jetzt hat sich die Erde im Vergleich mit der vorindustriellen Zeit, auf die sich auch das Pariser Abkommen bezieht, durchschnittlich um mehr als ein Grad erwärmt. Die Emissionen stiegen auch während der Pandemie weiter an. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen sind dies die Auswirkungen unserer mit fossilen Energien befeuerten Wirtschaft und des Lebensstils, vor allem im Globalen Norden!

Die Unterzeichnenden fordern alle gesellschaftlichen Institutionen und alle Menschen auf, den globalen Klimastreik am 19.03. zu unterstützen!

Leere Versprechen werden nicht mehr akzeptiert!

#AlleFür1Komma5

Alle Demos von Fridays for Future finden Sie hier:

https://fridaysforfuture.de/allefuer1komma5/

Klimastreik in Zeiten von COVID19:

Gesundheit nehmen wir sehr ernst. Alle Aktionen des Klimastreiks finden Corona-konform und dezentral statt. Dafür organisieren die Veranstalter*innen von Fridays for Future verschiedene kreative Protestaktionen. Weitere Corona-Hinweise finden Sie unter https://www.klima-streik.org/corona-hinweise

[1] Vgl. die Machbarkeitsstudie des Wuppertal Instituts https://fridaysforfuture.de/studie/

[2] Vgl. u.a. https://www.umweltbundesamt.de/themen/nachhaltigkeit-strategien-internationales/gesellschaft-erfolgreich-veraendern/umweltbewusstsein-in-deutschland

[3] https://www.agora-energiewende.de/presse/neuigkeiten-archiv/erneuerbare-energien-ueberholen-gas-und-kohle-in-der-eu-stromerzeugung/

[4] https://www.br.de/nachrichten/meldung/co2-emissionen-im-verkehr-in-vergangenen-jahren-deutlich-gestiegen,30038197c

[5] https://www.apa.org/news/press/releases/2017/03/mental-health-climate.pdf

[6] https://www.thelancet.com/journals/lanplh/article/PIIS2542-5196(20)30249-7/fulltext

Parents for Future Germany            
Claudia Prange
+49 152 2718 4343
Liebigstr. 201  
50823 Köln      
presse@parentsforfuture.de
http://www.parentsforfuture.de

Mitzeichnende Gruppen (alphabethisch sortiert):

Architects for Future

https://www.architects4future.de

Artists for Future

Berlin4Future

Christians4Future

https://christians4future.org

Church For Future

www.churchforfuture.com

Churches For Future

https://www.churches-for-future.de

Creatives For Future

https://www.creativesforfuture.net

Das Bündnis für klimapositives Verhalten e.V.

https://www.klimapositivesverhalten.org

Der Jugendrat der Generationenstiftung

https://www.generationenstiftung.com/der-jugendrat

Developers For Future

https://developersforfuture.org

Economist For Future

Employees for Future

https://www.employeesforfuture.org

Entrepreneurs For Future

Extinction Rebellion Deutschland

https://extinctionrebellion.de

Facilitators for Future

Families for Future

https://families4future.net

Farmers For Future

Grandparents For Future

https://www.parentsforfuture.de/de/empfang-grandparents

Health for Future

https://healthforfuture.de

Klima Akademie Berlin

https://www.klima-akademie-berlin.de

Kölle for Future

https://koelle4future.de

Libraries4Future

Omas for Future

https://omasforfuture.de

Pädagogen For Future

Parents for Future Germany

https://parentsforfuture.de/de/

Pharmacists for Future

http://www.vdpp.de/pharmacists-for-future/

People For Future

https://parentsforfuture.de/de/frankfurt

Psychologists/Psychotherapists for Future

https://www.psychologistsforfuture.org

SchoolsForFuture.net

https://schoolsforfuture.net/de/

Sports For Future e.V.

https://sportsforfuture.de

Students for Future

Teachers For Future Germany

https://teachers4f.de

Vegan4Future e.V. 

https://vegan4future.de

Writers for Future

https://writers4future.de

Eine Übersicht über die For-Future Gruppen in Deutschland findet man hier:

Bei Verwendung unserer Pressemitteilung bzw. Bezugnahme auf sie, freuen wir uns über einen Hinweis oder Link an uns.

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