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Wir sind mit Abstand der beste Verkehr!

Mehr Platz für den nicht-motorisierten Verkehr! Rund um den Ebertplatz am Sonntag, 21. Juni 2020, von 14-17 Uhr

Egal ob Fahrrad, Rollstuhl, Inliner, Laufrad, Skateboard oder Fußgänger: Am Sonntag, 21. Juni 2020 zwischen 14 und 17 Uhr sind alle nicht-motorisierten Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer aufgerufen, für einen sicheren, fairen und nachhaltigen Verkehr und vor allem: für mehr Platz auf die Straße zu gehen. Geplant sind Pop-up Bike Lanes rund um den Ebertplatz auf der Riehler Straße und der Turiner Straße.
Aller Orten wird zum Schutz vor Corona-Übertragung ein Mindestabstand von 1,5 Meter empfohlen. Er entspricht auch der aktualisierten Straßenverkehrsordnung StVO für das Überholen von Fahrradfahrenden. Diesen Abstand einzuhalten ist in Kölns Straßenverkehr aber leichter gesagt, als getan. Denn in Köln liegt die Priorität klar auf dem Auto. Fußverkehr, Fahrrad, Roller, Skateboards, Rollstühle und Rollatoren haben das Nachsehen: Sie müssen sich auf zu engen Fuß- und Fahrradwegen bewegen. Und das trotz steigender Zahlen von nicht-motorisierten Verkehrsteilnehmenden während der Pandemie. Corona führt uns in aller Deutlichkeit vor Augen, wie wichtig Platz für eine sichere Mobilität und die Gesundheit aller Beteilgter am Straßenverkehr ist.

Vielfalt mit Abstand – auf der Riehler Straße und der Turiner Straße rund um den Ebertplatz
Am Sonntag, 21. Juni zwischen 14 und 17 Uhr sollen deshalb auf der Riehler Straße zwischen Ebertplatz und Elsa-Brandström-Straße sowie auf der Turiner Straße zwischen Machabäer Straße und Ebertplatz jeweils in beide Fahrtrichtungen Autospuren für Fahrradfahrende und andere Verkehrsteilnehmende ohne Verbrennungsmotor umgewidmet werden. Die Anträge für die Demo sind eingereicht. Durch diese Pop-up Bike Lanes wird sichtbar, wie Kölns Straßen aussehen sollten, damit ein gesundes und sicheres Fortbewegen für alle möglich ist. Hinter der Aktion steht ein breites Bündnis verschiedener Organisationen: Students for Future Köln, Parents for Future Köln, Greenpeace, Kidical Mass, ADFC und VCD, Klimawende Köln und RADKOMM.
Gemeinsam fordern sie ausreichend Platz für alle Verkehrsteilnehmenden während und nach der Pandemie sowie eine Verkehrswende hin zu einem lebenswerten Köln mit sauberer Luft und attraktiven Mobilitätsalternativen. Ob Schwimmnudeln, Sonnenschirme oder Hula-Hoop Reifen – kreative Ideen für Abstandhalter sind gern gesehen.

Verkehrswende jetzt erst recht – Köln muss handeln!
Städte wie Brüssel, Berlin und München zeigen, was möglich ist: Autospuren wurden unbürokratisch in Fahrradspuren umgewandelt und Innenstädte kurzerhand verkehrsberuhigt, damit während der Pandemie genug Platz und Sicherheit für den nicht-motorisierten Verkehr da sind. In Köln wartet man bislang vergeblich auf solche Schritte.
Dabei sind die Probleme auch ohne Corona-Virus massiv: immer mehr verunglückte und getötete Radfahrer*innen; zunehmende Flächenkonkurrenz durch mehr und größere Autos, die den wenigen Platz für alle anderen Verkehrsteilnehmenden zusätzlich schmälern; von Autos zugeparkte Innenstadt und Außenbezirke; Feinstaubbelastung sowie die sich anbahnende Klimakatastrophe.

Köln mangelt es weiterhin an Mut und Durchsetzungswillen für eine innovative und zukunftsweisende Verkehrswende. Es fehlen umfassende Maßnahmen, die über schnödes Flickwerk hinausgehen. Die Stadt schreibt die Geschichte steigender Unfallzahlen mit Radfahrenden und anderen Verkehrsteilnehmenden fort und fährt weiter mit Vollgas Richtung Klimakatastrophe. Jetzt die Pandemie: Wenigstens diese massive Krise sollte als Anstoß groß genug sein, endlich zu handeln und eine Verkehrswende umzusetzen, die alle Verkehrsteilnehmenden ohne Auto schützt – vor Ansteckung, vor Verkehrsunfällen und vor dem Klima- und Verkehrskollaps.

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