Die große Enttäuschung

Die COP 30 ist ohne den erhofften Durchbruch zu Ende gegangen. Die Kommentatoren weltweit sprechen von einem Minimalkompromiss, andere von einem Nichtergebnis. Es bleibt bei vagen Absichtserklärungen. (-> Zusammenfassung der ErgebnisseUnd das zu einem Zeitpunkt, wo die CO2-Konzentration so stark gestiegen ist wie nie zuvor1, 2025 wieder einmal eines der wärmsten Jahre war sowie 160 Wissenschaftler davor warnen, dass die Erderwärmung schneller voranschreitet als bisher vorhergesagt und Kippelemente schon früher erreicht werden könnten2. Korallenriffe gelten jetzt schon für die nächsten Jahrtausende als so gut wie verloren.3 10 Jahre nach dem Pariser Klimabeschluss, die Erderwärmung auf unter 1,5 Grad zu halten, werden nach Einschätzung der überwiegenden Mehrheit von Experten die 1,5 Grad in nächster Zeit überschritten werden. Die Prognosen gehen von 2,3 bis 3,3 Grad im Jahr 2100 aus4, einige Prognosen liegen sogar noch darüber. 

Für das Fehlen notwendiger verbindlicher Beschlüsse zum Ausstieg aus den fossilen Energieträgern im Abschlussdokument werden die Ölstaaten und China verantwortlich gemacht (es wäre Einstimmigkeit nötig gewesen). Die USA hat gar nicht teilgenommen, da es aus dem Pariser Vertrag ausgestiegen ist. Nichtsdestotrotz gab es ca. 80 Staaten, die es mitgetragen hätten bzw. gefordert haben. Nun könnte hierin ein Lösungsansatz gesehen werden. Ein Bündnis aus diesen Ländern könnte sich zusammentun und voranschreiten.5  

Einen guten Überblick, der die ungenügenden aber auch Hoffnung machende Aspekte der COP 30 benennt, liefert der Artikel von Klimareporter.6 Hier wird auch darauf aufmerksam gemacht, dass die derzeit hauptsächlich treibende Kraft beim Klimaschutz eben nicht politische Konferenzen, sondern Akteure in der Wirtschaft sind. Auslöser hierfür sind aber das Pariser Klimaschutzabkommen als auch die nachfolgenden Klimakonferenzen. Sollte die Dynamik des Klimaschutzes durch die Wirtschaft anhalten, ließe sich die Erderwärmung auf 1,7 Grad begrenzen. Aber dies wäre das bestmögliche Szenario, also dasjenige, wenn es optimal läuft. (-> Eine Analyse der COP 30 vom Wuppertaltalinstitut)

Die Enttäuschung ist groß, da die Situation viel tiefergreifende Beschlüsse verlangt. Doch besteht auch, wie immer, die Hoffnung, dass es doch nicht ganz so schlimm kommt. Verlassen sollte man sich darauf wahrscheinlich nicht und es bleibt die Unsicherheit bzw. die Angst vor einer nicht mehr kontrollierbaren Extremwetterwelt und die Sorge um die Zukunft unserer Kinder.

  1. https://www.tagesschau.de/wissen/klima/cop-kipppunkte-erderwaermung-co2-100.html ↩︎
  2. https://www.dpg-physik.de/veroeffentlichungen/aktuell/2025/klimaforschende-wenden-sich-an-die-deutsche-politik ↩︎
  3. https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2025-10/klima-kipppunkte-korallen-meeresspiegel-bericht ↩︎
  4. https://www.tagesschau.de/wissen/klima/klimaschutz-erderwaermung-eu-100.html ↩︎
  5. https://www.tagesschau.de/wissen/klima/cop-klimakonferenz-abschluss-ergebnisse-erderwaermung-100.html ↩︎
  6. https://www.klimareporter.de/klimakonferenzen/klimagipfel-cop-30-endet-mit-ergebnis-von-cop-28 ↩︎

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